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Tod eines politischen Gefangenen in Iran

Februar 2, 2021
2 Minuten Lesezeit
Tod eines politischen Gefangenen in Iran

Dienstag, 16. Februar 2021

Behnam Mahjoubi, Angehöriger der verfolgten religiösen Minderheit der Gonabadi-Derwische im Iran, verstarb heute in einem Krankenhaus in Teheran, vier Tage nachdem er im Gefängnis eine unbekannte Medikation erhalten hatte. Er war 33 Jahre alt.

Mahjoubi wurde am 12. Februar aus dem berüchtigten Evin-Gefängnis in das Loghman-Krankenhaus verlegt.

Gestern Abend hatten die Ärzte der Familie mitgeteilt, dass er nur noch mit Hilfe der Geräte atmet und dass das Krankenhauspersonal sein Bestes getan hat und es eines Wunders bedürfte, um Behnam wiederzubekommen.

Eine der Familie nahestehende Quelle sagte zuvor, dass Behnam Mahjoubi am Freitagabend in die Krankenstation des Gefängnisses gebracht wurde und ihm „Schlaftabletten“ verabreicht wurden, weil kein Arzt in der Schicht gewesen sei. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich nach der Einnahme der Pillen und er fiel ins Koma.

Seine Mutter Batoul Hosseini sagte von außerhalb des Loghman-Krankenhauses, dass sie ihren Sohn nicht sehen dürfe. „Ich bin seit heute Morgen hier. Sie lassen mich meinen Sohn nicht sehen, obwohl ich weine und bettle. Sie sagen, seine Vitalwerte sind sehr schlecht, aber der Soldat lässt mich mein Kind nicht sehen. Ich bin eine Mutter und ich möchte meinen Sohn sehen“, sagte sie in einem Video, das sie in den sozialen Medien gepostet hat.

Behnam Mahjoubi litt an einer Panikstörung und wurde gefoltert und anderweitig misshandelt, unter anderem durch die Verweigerung von fachärztlicher Versorgung. Er verbüßte seine zweijährige Haftstrafe, weil er an einem friedlichen Protest teilgenommen hatte.

Die Verantwortlichen im Evin-Gefängnis hatten Mahjoubi seit August 2020 den Zugang zu Medikamenten gegen Panikstörungen verwehrt. Er trat in diesem Monat in einen zehntägigen Hungerstreik, um gegen die Verweigerung der Medikamente zu protestieren. Während des Hungerstreiks traten bei ihm Symptome des Coronavirus auf.

Im September 2020 schickten die Gefängnisbehörden den 33-jährigen politischen Gefangenen zwangsweise in eine psychiatrische Klinik, nachdem das Gefängnis in seine medizinische Behandlung eingegriffen hatte, was zu seiner teilweisen Lähmung führte.

Mahjoubi gehörte zu den mehr als 300 Mitgliedern der Derwisch-Gemeinschaft, die im April 2018 im Zusammenhang mit friedlichen Protesten der Gonabadi-Derwische in Teheran im Februar 2018 verhaftet wurden, die von Sicherheitskräften gewaltsam niedergeschlagen wurden und zur Festnahme von Hunderten von Männern und Frauen führten.

Nach seiner Verhaftung durch etwa 20 Sicherheitsbeamte in Zivil wurde er geschlagen, 24 Stunden am Tag bei eingeschaltetem Licht in Einzelhaft gehalten und ohne einen anwesenden Anwalt verhört. Seine Vernehmungsbeamten zwangen ihn, „Geständnisse“ zu unterschreiben.

Mahjoubi wurde später im selben Jahr gegen Kaution freigelassen, aber gleichzeitig wegen „Versammlung und Verschwörung gegen die nationale Sicherheit“ zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde am 20. Juni 2020 vorgeladen, um seine Haftstrafe anzutreten.

Nach seinem Tod versammelten sich mehrere Freunde, Mitglieder der Derwisch-Gemeinschaft, ehemalige politische Gefangene und Mütter der anderen politischen Gefangenen, die in Gefängnissen ermordet worden sind, vor das Krankenhaus und solaritierten sich mit der Familie von Behman Mahjoubi.

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